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Mittwoch, 16. Juni 2004
Edwin van der Sar
Die Pace-Fahnen sind eingerollt. Die schwarz-rot-goldenen werden ausgerollt. Der Staffelstab ist weiter gegeben worden. Von den Vertretern und Vertreterinnen des antiamerikanischen Menschenrechts-Nationalismus zu den Vertretern (und Vertreterinnen) des Fußball-Nationalismus. Überschneidungen sind keineswegs ausgeschlossen, sondern eher wahrscheinlich.
Man trifft sich zum Beispiel in dem einen Punkt, den die Höhö-Kiffen-Liedermacher Joint Venture so kongenial umsetzten:

"Ich liebe Superskunk und ich liebe Sauce special.
Aber eine Sache gibts, da bin ich meganational.
Es kam über die Jahre und jetzt sitzt es ziemlich fest.
Solangs um Fußball geht, hasse ich Holland wie die Pest.

Grad bei wichtigen Turniern sollt man sich nicht dafür geniern.
Was kann schlimmeres passiern, als daß wir gegen die verliern?"

Hinter beidem, hinter Pace- und hinter Fußball-Deutschtum ("Steht auf, wenn ihr Deutsche seid!") versteckt sich der Wunsch "wieder" und "ungeniert", "ohne Gewissensbisse" "endlich" das zu tun, was sie schon kurz nach dem NS eigentlich wieder recht ungeniert taten: Deutsch sein und stolz dazu.

Man musste gestern nur bei wachem Verstand in eine Kneipe gehen, um zu folgender Erkenntnis zu gelangen bzw. sie bestätigt zu sehen: Deutschland war, ist und bleibt einfach ZUM KOTZEN!

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Dienstag, 8. Juni 2004
Wie eine Mauer
Die auch sonst schwer zionistische taz berichtet von der antizionistischen Stop the Wall!-Konferenz am Wochenende in Köln:

"Salman Abu-Sitta auf einer im Publikum verteilten Karte: 'Das Rückkehrrecht ist heilig. Es ist in der Seele jedes Palästinensers. Ohne es wird kein Frieden herrschen.'

Zu solcher religiös-pathetischen Seelenkunde passte es dann, dass zwei Redakteure der Kölner Studierendenzeitung philtrat trotz ordentlicher Akkredditierung von der Konferenzteilnahme ausgeschlossen wurden, weil sie vom Ordnerdienst fälschlich für 'verkleidete Antideutsche' gehalten wurden. 'Ich habe ein solches Klima der Verdächtigung und Denunziation noch nie zuvor erlebt', empörte sich einer der beiden studentischen Redakteure.

Der Ordnungsdienst bestand aus Aktivisten der Kampagne '10 Euro für das irakische Volk irakische Widerstand', die weniger an einem friedlichen Zusammenleben interessiert sind. So ist einer ihrer Sprecher, der Duisburger Thomas Zmrzly, der Ansicht, 'eine Distanzierung von allen nicht-friedlichen Mittel des Widerstandes, und die Diskreditierung des militärischen Widerstandes als Terrorismus' könne nur als nicht akzeptabler 'Angriff auf den Widerstand interpretiert werden'. Auch Zmrzly war einer der Konferenzordner. Er verweigerte zunächst dem NRW-Korrespondenten dieser Zeitung den Einlass, weil er dachte, eine Kongressteilnehmerin hätte diesen als 'Anti-Deutschen' identifiziert.
Zmrzlys Kommentar nach Klärung des Missverständnisses: 'Da hast du aber nochmal Glück gehabt.'"

taz Köln Nr. 7376 vom 7.6.2004, Dirk Eckert

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Samstag, 22. Mai 2004
Vertriebenenschicksal
Zwar kein Gipfel*, aber doch immerhin ein Spitzengespräch des Grauens auch heute abend wieder bei Johannes Baptist Kerner seiner Show. Das sagt die
ZDF-Online-Redaktion:

"Erika Steinbach, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, wurde in ihrem Amt mit großer Mehrheit für weitere zwei Jahre wiedergewählt. Die 60-Jährige weiß, wovon sie bei ihrer Arbeit spricht: Sie selbst musste mit ihrer Mutter und Schwester 1945 aus Polen vor der russischen Armee fliehen und hat sich ein Leben mit ihrer Familie zunächst in Schleswig-Holstein und dann in Hanau/Hessen aufgebaut."

Ach Gottchen, sieht ja auch noch ganz mitgenommen aus, die Erika:



Nebenbei: Mir würde es auch ganz gut gefallen, wenn die Erika weniger bei der Arbeit sprechen würde, liebes ZDF.

*Titanic, 5/04, S. 36-38

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