... newer stories
Samstag, 11. September 2004
beniguma, 20:04h
Siehe auch hier.
... link (2 Kommentare) ... comment
Zum Glück ist Saddam tot.
beniguma, 16:24h
Möglicherweise hat jemand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag die Diskussionssendung "Gut gegen Böse?" im ZDF gesehen, deren Thema ungefähr und irgendwie circa Folgendes war: Terror, 9/11, Islam, Islamismus, USA (Weltmacht Nummer 1 a.k.a letzte verbliebene Supermacht a.k.a. Weltpolizist), Bush, Irak, Saddam, Afghanistan und ein bisschen Beslan? Ich hab's mir jedenfalls angeschaut. Unter anderem weil ich wissen wollte, wie sich Thomas von der Osten-Sacken so im Fernsehen schlägt. Ganz gut, aber das ist Nebensache.
Noch vor dem ewig besserwissenden Moderator, einem deutschen Islamwissenschaftler (bekanntlich die schlimmsten) und dem Al-Jazeera-Korrespondenten in Deutschland, der "Orientalism" offenbar halb gelesen hatte und seinen tieferen Einblick in die Weltenläufe in die Worte "Amerika ist schuld!" zusammenfassen durfte, nervte einer: Peter Scholl-Latour.
Warum wird der überhaupt noch eingeladen? Respekt vor dem Alter?
Scholl-Latour, der der US Army noch drei Tage vor der Einnahme der Stadt ihr Stalingrad in Bagdad vohersagte. Scholl-Latour, der seinen "Respekt" vor den amerikanischen Streitkräften (ausgerechnet) in Vietnam gelernt haben will, nur um ihn den US-Truppen im Irak wieder verweigern zu können.
Die Faszination an Scholl-Latours Reportagen scheint mir vor allem aus ihrem anekdotischen Charakter herzurühren. Scholl-Latour kann aufzählen, mit welchen "Clanchefs", "Stammesfürsten"(oder wie auch immer 'seine Senilität' das nennt) er in welchem verborgenen Winkel der Welt dinniert hat; welche "großen Kämpfer" für die gerechte oder ungerechte Sache er wann in Afrika, dem "Nahen Osten" und Südostasien getroffen und vollgelabert hat; welche Biegung die Straße hinter welchem Affenbrotbaum in der Savanne gemacht hat auf dem Weg zum Interview mit Lumumba - oder so ähnlich. Nur mit Analyse, interessanten politischen Neuigkeiten oder Einschätzungen war es schon immer Fehlanzeige beim größten Auslandsreporter der deutschen Nachkriegsgeschichte. Stattdessen ist Geschichte für Scholl-Latour v.a. eins: Elitengeschichte. Interessant sind die "Herrscherhäuser", deren verwandtschaftliche und bekanntschaftliche Verzweigungen Scholl-Lator genau zu kennen vorgibt. Des weiteren noch etwas Abenteuerromatik, kolonialer Blick und zuweilen sogar strammer Rassismus. Dazu kommt heute eine gute Portion Antiamerikanismus.
Wo sich beim aktuellen Scholl-Latour mal kein Ressentiment findet, da ist nur noch Alterseinerlei. Scholl-Latour als Karikatur seiner selbst auf die Frage des "Gut gegen Böse?"-Moderators, wie er vom Terroranschlag auf das WTC erfahren habe:: "Ich bekam einen Anruf der früheren Frau des letzten Sicherheitschefs des ehemaligen Schahs von Persien."
Angesichts dessen ist es auch nur noch eine Randnotiz, dass er seine Apologie des Ba'ath-Regimes zu rechtfertigen versuchte mit den Worten: "Saddam, glauben Sie mir, ich bin froh, dass er tot ist ." (Osten-Sacken verzweifelt: "Noch ist er nicht tot...")
Wann geht der Mann endlich in Rente?
Noch vor dem ewig besserwissenden Moderator, einem deutschen Islamwissenschaftler (bekanntlich die schlimmsten) und dem Al-Jazeera-Korrespondenten in Deutschland, der "Orientalism" offenbar halb gelesen hatte und seinen tieferen Einblick in die Weltenläufe in die Worte "Amerika ist schuld!" zusammenfassen durfte, nervte einer: Peter Scholl-Latour.
Warum wird der überhaupt noch eingeladen? Respekt vor dem Alter?
Scholl-Latour, der der US Army noch drei Tage vor der Einnahme der Stadt ihr Stalingrad in Bagdad vohersagte. Scholl-Latour, der seinen "Respekt" vor den amerikanischen Streitkräften (ausgerechnet) in Vietnam gelernt haben will, nur um ihn den US-Truppen im Irak wieder verweigern zu können.
Die Faszination an Scholl-Latours Reportagen scheint mir vor allem aus ihrem anekdotischen Charakter herzurühren. Scholl-Latour kann aufzählen, mit welchen "Clanchefs", "Stammesfürsten"(oder wie auch immer 'seine Senilität' das nennt) er in welchem verborgenen Winkel der Welt dinniert hat; welche "großen Kämpfer" für die gerechte oder ungerechte Sache er wann in Afrika, dem "Nahen Osten" und Südostasien getroffen und vollgelabert hat; welche Biegung die Straße hinter welchem Affenbrotbaum in der Savanne gemacht hat auf dem Weg zum Interview mit Lumumba - oder so ähnlich. Nur mit Analyse, interessanten politischen Neuigkeiten oder Einschätzungen war es schon immer Fehlanzeige beim größten Auslandsreporter der deutschen Nachkriegsgeschichte. Stattdessen ist Geschichte für Scholl-Latour v.a. eins: Elitengeschichte. Interessant sind die "Herrscherhäuser", deren verwandtschaftliche und bekanntschaftliche Verzweigungen Scholl-Lator genau zu kennen vorgibt. Des weiteren noch etwas Abenteuerromatik, kolonialer Blick und zuweilen sogar strammer Rassismus. Dazu kommt heute eine gute Portion Antiamerikanismus.
Wo sich beim aktuellen Scholl-Latour mal kein Ressentiment findet, da ist nur noch Alterseinerlei. Scholl-Latour als Karikatur seiner selbst auf die Frage des "Gut gegen Böse?"-Moderators, wie er vom Terroranschlag auf das WTC erfahren habe:: "Ich bekam einen Anruf der früheren Frau des letzten Sicherheitschefs des ehemaligen Schahs von Persien."
Angesichts dessen ist es auch nur noch eine Randnotiz, dass er seine Apologie des Ba'ath-Regimes zu rechtfertigen versuchte mit den Worten: "Saddam, glauben Sie mir, ich bin froh, dass er tot ist ." (Osten-Sacken verzweifelt: "Noch ist er nicht tot...")
Wann geht der Mann endlich in Rente?
... link (1 Kommentar) ... comment
... older stories