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Donnerstag, 8. Juli 2004
Bernd Pfarr ist tot? Bernd Pfarr ist tot!
beniguma, 00:21h
Gerade erst via gruppe manuela erfahren. Scheisse...
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Kunst.
beniguma, 23:13h
Was man nicht alles beim Lesen der Zeitschrift der DB "Mobil" (was sich ansonsten nur lohnt, wenn man die mitgebrachte Lektüre gelesen hat und sonst nichts mehr dabei hat) findet.
Ausgabe Juli 2004 wartet zum Beispiel mit einem unsäglichen Artikel über die "Lügen des Weißen Hauses" von Hans Leyendecker und gleich noch einem Interview mit eben diesem auf. Wir erinnern uns: es handelt sich bei "Mobil" um das Kundenmagazin der Deutschen Bahn AG, das sich ansonsten auch ganz wie ein Kundenmagazin verhält und sich weitgehend (nicht verkehrs-) politischer Stellungnahmen enthält. Ein Kommentar erübrigt sich.
Man kann aber auch solche Bilder finden:
Es handelt sich dabei um einen Entwurf des Berliner Künstlerduos mit dem einfallsreichen Namen "Urban Art". Aufgestellt werden soll die "künstliche Ebene" während eines Kunstprojektes in der Alten Festung Kostrzyn in Polen. Das Projekt heisst "Dialog Loci" und soll "einen Beitrag leisten, sich den faktischen Gegebenheiten des Ortes geistig und sinnlich zu nähern." und "mit den Mitteln der Kunst gedankliche Anregungen geben", sowie "versuchen, die Dimension dieses besonderen 'genius loci' auszuloten." Der genius loci der Festung in Kostrzyn besteht offensichtlich darin, dass sie über die Jahre sowohl von Deutschen als auch von Polen oder denjenigen, die die Historiographie nachträglich zu Deutschen oder Polen macht, genutzt wurde. Für Kulturmanager -oder wie auch immer man das nennt - ist das genug genius, um am locus ein Kunstprojekt, das sich irgendwie mit den deutsch-polnischen Beziehungen beschäftigt, anzusiedeln. Genaueres erfährt man auf der Website des Projektes nicht. Auch in der Beschreibung ihres Teilprojektes bleiben "Urban Art" eher unkonkret.:
"Im Laufe der Ausstellungszeit wechseln sich verschiedene landwirtschaftliche Szenen ab, die auf der Ebene dargestellt werden. Es handelt sich dabei um möglichst gewöhnliche, unspektakuläre Momente, z.B. eine wiederkäuende Kuh, einen Mist-, Heu- oder Strohhaufen, oder eine Viehtränke. Von Zeit zu Zeit wird man auch einen Bauer sehen, der die Kuh zum Weiden bringt oder den Haufen von einer Stelle zur anderen gabelt. Im Hintergrund leuchtet blassblau ein Neonschriftzug mit dem Wort 'Morgenthau'. Die altertümliche Schreibweise verstärkt den romantisch-friedlichen Eindruck. Henry M. Jr. Morgenthau war von 1934-45 amerikanischer Finanzminister und enger Berater Roosevelts. Er entwarf den sog. Morgenthau- Plan, demzufolge Deutschland aufgeteilt, entmilitarisiert, de-industrialisiert und auf den Status eines Agrarlandes reduziert werden sollte. "
Aha.
Meine Interpretation liegt wahrscheinlich meilenweit von der der Künstler, von der der Ausstellungsmacher, von der der fördernden "Kulturstiftung des Bundes" und der der durchschnittlichen Besucherin entfernt:
Wie es hätte sein können. Und wie es leider nicht ist.
(Ein bisschen Verbalradikalismus wird angesichts der Tatsache, mit der deutschen Realität leben zu müssen, doch erlaubt sein.)
Ausgabe Juli 2004 wartet zum Beispiel mit einem unsäglichen Artikel über die "Lügen des Weißen Hauses" von Hans Leyendecker und gleich noch einem Interview mit eben diesem auf. Wir erinnern uns: es handelt sich bei "Mobil" um das Kundenmagazin der Deutschen Bahn AG, das sich ansonsten auch ganz wie ein Kundenmagazin verhält und sich weitgehend (nicht verkehrs-) politischer Stellungnahmen enthält. Ein Kommentar erübrigt sich.
Man kann aber auch solche Bilder finden:
Es handelt sich dabei um einen Entwurf des Berliner Künstlerduos mit dem einfallsreichen Namen "Urban Art". Aufgestellt werden soll die "künstliche Ebene" während eines Kunstprojektes in der Alten Festung Kostrzyn in Polen. Das Projekt heisst "Dialog Loci" und soll "einen Beitrag leisten, sich den faktischen Gegebenheiten des Ortes geistig und sinnlich zu nähern." und "mit den Mitteln der Kunst gedankliche Anregungen geben", sowie "versuchen, die Dimension dieses besonderen 'genius loci' auszuloten." Der genius loci der Festung in Kostrzyn besteht offensichtlich darin, dass sie über die Jahre sowohl von Deutschen als auch von Polen oder denjenigen, die die Historiographie nachträglich zu Deutschen oder Polen macht, genutzt wurde. Für Kulturmanager -oder wie auch immer man das nennt - ist das genug genius, um am locus ein Kunstprojekt, das sich irgendwie mit den deutsch-polnischen Beziehungen beschäftigt, anzusiedeln. Genaueres erfährt man auf der Website des Projektes nicht. Auch in der Beschreibung ihres Teilprojektes bleiben "Urban Art" eher unkonkret.:
"Im Laufe der Ausstellungszeit wechseln sich verschiedene landwirtschaftliche Szenen ab, die auf der Ebene dargestellt werden. Es handelt sich dabei um möglichst gewöhnliche, unspektakuläre Momente, z.B. eine wiederkäuende Kuh, einen Mist-, Heu- oder Strohhaufen, oder eine Viehtränke. Von Zeit zu Zeit wird man auch einen Bauer sehen, der die Kuh zum Weiden bringt oder den Haufen von einer Stelle zur anderen gabelt. Im Hintergrund leuchtet blassblau ein Neonschriftzug mit dem Wort 'Morgenthau'. Die altertümliche Schreibweise verstärkt den romantisch-friedlichen Eindruck. Henry M. Jr. Morgenthau war von 1934-45 amerikanischer Finanzminister und enger Berater Roosevelts. Er entwarf den sog. Morgenthau- Plan, demzufolge Deutschland aufgeteilt, entmilitarisiert, de-industrialisiert und auf den Status eines Agrarlandes reduziert werden sollte. "
Aha.
Meine Interpretation liegt wahrscheinlich meilenweit von der der Künstler, von der der Ausstellungsmacher, von der der fördernden "Kulturstiftung des Bundes" und der der durchschnittlichen Besucherin entfernt:
Wie es hätte sein können. Und wie es leider nicht ist.
(Ein bisschen Verbalradikalismus wird angesichts der Tatsache, mit der deutschen Realität leben zu müssen, doch erlaubt sein.)
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